Ihr Ziel ist es, dass potenzielle Bewerber*innen ein gutes Bild von Ihrem Unternehmen haben? Und was genau tun Sie dafür? Posten Sie etwa regelmäßig Bilder von Ihren glücklichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und erwähnen dabei, wie viel Spaß alle bei ihrer Arbeit haben? Dann sollten Sie Ihr Konzept und Ihre Strategie überdenken, denn so einfach ist das mit dem Aufbau und der Pflege der Arbeitgebermarke schon lange nicht mehr. Sie brauchen für gutes #EmployerBranding eine Eigenschaft ganz besonders: Mut. Seien Sie mutig und versuchen Sie neue Sachen, denn die Umstände sind nicht mehr wie früher.
Dennoch beginnen wir diesen Blogeintrag etwas altmodisch und stellen die in wissenschaftlichen Arbeiten am meisten genutzte Definition vor: „Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber.“ Wie der Definition entnommen werden kann, richtet sich Employer Branding nicht nur an eine Zielgruppe. Einerseits sollen die Mitarbeiter*innen des Unternehmens (intern) adressiert werden, andererseits auch die potenziellen Bewerber*innen (extern). Da hierbei verschiedenen Gruppen von Menschen angesprochen werden müssen, werden auch unterschiedliche Methoden zur Umsetzung angewandt. Als gemeinsames Ziel kann festgehalten werden, dass sich ein klares Vorstellungsbild von dem Unternehmen bei den relevanten Bezugsgruppen etabliert. Dafür ist es ebenfalls von Bedeutung vorab ein Zielbild zu definieren und zu bestimmen, wo und wie das Unternehmen sich positionieren möchte. Als Hilfestellung können neben Glaubwürdigkeit und Attraktivität auch weitere Eigenschaften angestrebt werden, wie zum Beispiel, dass man als Arbeitgeber unverwechselbar ist, auf sich neugierig macht und eine langfristige Einsetzbarkeit ermöglicht. Kurzgesagt: Lassen Sie sich nicht mit den üblichen Aspekten zufrieden, sondern gestalten sie Ihre Vorgehensweise bunter und spannender!
Der Prozess zur Arbeitgebermarke beansprucht selbstverständlich Zeit und Mühe. Sie umfasst in der Theorie viele Schritte, die durchgeführt werden sollten, jedoch meist nicht von Unternehmen durchgeführt werden können oder sie es nicht wollen. In diesem Blogeintrag fassen wir grob die allgemeinen Schritte zusammen: 1. Analyse, 2. Konzeption, 3. Storytelling und 4. Umsetzung. Es wird mit der Fragestellung begonnen „Wo stehen wir als Arbeitgeber?“, das heißt wer ist der Arbeitgeber eigentlich zu diesem Zeitpunkt. Dazu kann auch das Feedback von Mitarbeiter*innen und vorherigen Bewerber*innen eingeholt werden. Anschließend muss herausgefunden werden, was den Arbeitgeber ausmacht. Viele erwähnen hierbei ihr Obst-Angebot oder den kostenlosen Kaffee, aber seien wir ehrlich – ist das inzwischen nicht fast schon der Standard?
Dennoch zählen beispielsweise auch die Option für Home-Office oder Weiterbildungsangebote zu den Aspekten. Unter welchen Umständen vielleicht das Unternehmen gegründet wurde kann ebenso relevant sein. Bei diesem Aspekt ist die Ehrlichkeit an erster Stelle. Zusätzlich sollten bereits erfolgreich eingesetzte Maßnahmen und Problempunkte nochmals vor Augen geführt werden. Darauf folgt dann die Story, also die Geschichte, die hinter der Arbeitgebermarke steckt. Dies kann oft mit dem zweiten Schritt verbunden werden, da die Besonderheit oft mit der Geschichte zusammenhängt. Zuletzt geht es darum, wo, wie und mit wem wird die Botschaft kommuniziert? In dem letzten Schritt müssen konkrete Maßnahmen und Strategien geplant werden, die beim Erreichen der Ziele unterstützen. Viele Unternehmen scheitern bereits dabei eine markenwirksame Positionierung zu Beginn zu definieren. Sie tendieren dazu Eigenschaften als besonders zu vermarkten, die inzwischen Standard (zum Beispiel das Kaffee- und Obst-Angebot) geworden sind, daher ist es umso wichtiger, dass gewagte Aspekte herausgestellt werden. Noch einmal zur Wiederholung: Seien Sie nicht langweilig, sondern zeigen Sie Ihre Besonderheiten. Besitzt ein Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen vielleicht ein außergewöhnliches Talent? Dann zeigen Sie diese beispielweise auf Instagram, statt davon zu erzählen, dass er sehr viel Spaß mit seiner Tätigkeit hat. Rücken Sie mit der Wahrheit raus und genießen Sie den Erfolg!
Wenn die zu Beginn genannten Zielgruppen nochmals beachtet werden, dann sollte bei den eigenen Mitarbeitet anvisiert werden, dass sie nicht zu anderen Unternehmen wechseln. Die Mitarbeiterbindung muss auch gestärkt werden, was zusätzlich den ersteren Punkt unterstützen würde. Wenn die bestehenden Mitarbeiter*innen sich über die Attraktivität des Arbeitsgebers im Klaren sind, dann kommunizieren sie dieses Bild auch nach außen, was zusätzlich die potenziellen Bewerber*innen erreichen kann. Die steigende Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen geht einher mit der positiven Auswirkung auf die Leistung, welche wiederum zu einem größeren Unternehmenserfolg führt. JACKPOT!
In Bezug auf die potenziellen Bewerber*innen muss die Mitarbeitergewinnung durch das attraktive Auftreten des Arbeitgebers gestärkt werden. Employer Branding soll somit bei der Identifizierung von Talenten und Bewerber*innen unterstützen. In diesem Zusammenhang müssen geeignete Anreize geschaffen werden, damit Recruiting-Erfolge stattfinden können. Um abschließend näher auf die aktuellen Umstände einzugehen muss die Digitalisierung in Betracht gezogen werden. Heutzutage bieten unter anderem soziale Medien für Unternehmen einen großen Mehrwert bezüglich Employer Branding. Die Plattformen haben auch einen Einfluss auf die Wahrnehmung der Unternehmen als Arbeitgeber und werden von potenziellen Bewerber*innen ebenfalls in die Auswahl miteinbezogen. Da wären wir wieder bei unserem Beispiel mit Instagram – seien Sie unterhaltsam!
Aus diesem Grund muss an der Online-Präsenz gearbeitet werden, indem regelmäßig (aber unaufdringlich) verschiedene Inhalte zum Unternehmen veröffentlicht wird. Insbesondere jüngere Menschen können dadurch erreicht werden. In diesem Fall sollten nicht nur die typischen Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn eingesetzt werden, sondern eben auch Plattformen wie Instagram und Facebook, die tendenziell für private Zwecke genutzt werden. Neben den sozialen Medien haben auch die Bewertungen auf Online-Portalen einen Einfluss auf die Arbeitgebermarke und wie das Unternehmen wahrgenommen wird. Diese Portale werden oft von Jobsuchenden genutzt, um sich eine Meinung bezüglich des Unternehmens zu machen. Diese ganzen Kanäle bieten eine gute Ergänzung zu den bereits häufig eingesetzten Karriereseiten und Stellenanzeigen. Um Employer Branding erfolgreich zu praktizieren sollten daher alle zu dem Unternehmen passenden Online-Kanäle und Portale von den Unternehmen mitgestaltet werden.
Bei der Umsetzung verschiedener Methoden sollten stetig Analysen und Auswertungen durchgeführt werden, damit sowohl erfolgreiche als auch erfolgslose Methoden weiter ausgeführt bzw. ausgearbeitet werden können. Employer Branding ist ein langandauernder Prozess und Unternehmen müssen sich daher verstärkt mit der Thematik beschäftigen.
Den Eintrag schließen wir mit einem passenden Zitat, damit Sie nicht vergessen aktiv an Ihrer Arbeitgebermarke zu arbeiten: "Jede Marke entwickelt sich mit der Zeit weiter. Halten Sie Ihre Kommunikation frisch und neu. Jedes Jahr sollte die Personalabteilung eine neue Verpackung und eine neue Kommunikation planen und durchführen, um die Botschaft spannend und unterhaltsam zu halten."
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